Selbstverständnis

Wer wir sind

Selbstverständnis

Vorbemerkungen

schüller + hauer wurde als Beratungsgesellschaft Mitte 2002 gegründet. Eine Gruppe von acht freiberuflich tätigen Spezialisten unterstützt das Unternehmen. Der Schwerpunkt der Beratungstätigkeit liegt im Bereich „Veränderung von Mensch und Organisation“.
Die Philosophie des Unternehmens ist untrennbar mit dem Menschenbild der Inhaber verbunden. Dies in Grundzügen zu beschreiben, ist der Inhalt dieses Textes.

Menschen in Organisationen beraten

Grundlegend für die Haltung, die Gabi Hauer und Achim Schüller in ihrer Arbeit prägt, ist ein gegenseitig wertschätzendes Verständnis des Anderen. Dabei ist sowohl der Kollege, als auch der Klient aber auch der Teilnehmer an einer Maßnahme (Training, Coaching …) gemeint. Zu dieser Wertschätzung gehört eine stete und unablässige Neugier auf den Menschen. Diese ist geprägt von der tiefen Überzeugung, dass andersartige Einstellungen und Überzeugungen in subjektiven Realitäten „vernünftig“ entstehen. Somit ergibt sich die Notwendigkeit schneller Bewertungen oftmals nicht, da es eher darum geht, Einsichten im gegenseitigen Sinne zu entwickeln.

In der Arbeit als Berater sind die Klienten auf der Suche nach Lösungen. Diese werden ihnen in den meisten Fällen jedoch nur helfen, wenn sie – zumindest teilweise – durch sie selbst entwickelt wurden. Daraus resultiert eine zweite Grundüberzeugung: Entwicklung braucht Zeit. Überhaupt ist der Entwicklungsgedanke, der dem ökonomischen Prinzip oft zuwider steht, das Grundprozessmuster der Interventionsstrategien und Bearbeitungsweisen bei schüller + hauer. Entwicklung wird dabei verstanden als unendlicher Prozess von Ausfaltung und Verfeinerung, von Lassen und Halten, von Geben und Nehmen, von Agieren und Reagieren.

Eine weitere Grundüberzeugung leitet sich direkt aus dem Tätigkeitsfeld der Beratungsarbeit ab: Hierarchien sind mehr oder weniger zweckdienliche Funktionsmuster sozialer Systeme, die die Tendenz haben, sich (über-) zu stabilisieren. Hier sind Impulse von außen nur wirksam, wenn sie das Funktionsmuster Hierarchie selbst in Frage stellen können. Für die Arbeit von schüller + hauer bedeutet dies, dass Argumentationen, deren Legitimität systemintern ausschließlich auf Machtunterschieden beruht, nicht anerkannt werden. Dies bedingt erhebliche Unsicherheiten auf Seiten aller Prozessbeteiligten, die unvermeidbar sind.

Schließlich ist ein weiterer Aspekt zu nennen, der maßgeblich die Arbeit von schüller + hauer prägt: Das Denken und Handeln in systemischen Bezügen. Hierbei sind nicht nur Organisationen, sondern auch beispielsweise ihre informellen Netzwerke oder invisiblen Strukturen als Systeme zu begreifen, die maßgeblich das Verhalten der „Systemelemente“ prägen. Verstehende Veränderungsberatung funktioniert nach Überzeugung von Gabi Hauer und Achim Schüller jedoch nur im Dialog und unter (Be-)Achtung der existierenden Systemverknüpfungen.

Homo Ökono-emotionibus

Der Mensch in der Organisation ist nach der Überzeugung von schüller + hauer weder der klassische Typus des Homo Ökonomicus, noch ist es der in unzähligen Typologien vielfältigst beschriebene „Complex Man“ der modernen (Sozial- und Differential-) Psychologie. Zwar erfordert der prinzipielle Bezugsrahmen der Ökonomie Annahmen im Sinne von Verein¬fachungen, es ist jedoch nicht sinnvoll, dass diese Vereinfachungen zur Prognose von individuellem Verhalten zu Rate gezogen werden, während sich die Realität ausschließlich aus Statistiken erklären lässt.

Daher entspricht der Mensch mit seinen zahlreichen individuellen und emotionalen Befindlich-keiten und Eigenarten nur bedingt der Notwendigkeit schablonenhafter ökonomischer Angaben. Der Anspruch, den Gabi Hauer und Achim Schüller an ihre Arbeit haben, ist, der menschlichen Individualität – wenn irgend möglich und dem Lösungsprozess dienlich – gerecht zu werden. Dies wird jedoch nicht als funktionsbezogene Notwendigkeit, sondern ethische Überzeugung angesehen.

Aus diesem Grunde ergibt sich auch kein systematischer Umgang mit den zahlreichen Herausfor-derungen emotional-individueller Interferenzen in der kollektiven Realität von Systemen, sondern ein eher emotionsbetont-irrationaler Verstehensversuch, der durch Einfühlung, Offenheit und individuelles „Sich-einstellen“ oft funktioniert.

Veränderung bedarf jedoch auch der gezielten Einflussnahme. Diese sollte – wenn sie erfolgreich sein soll und nachhaltig wirksam werden soll – Gewissheit bezüglich des gegenseitigen Verständ-nisses herstellen. Gewissheit ist jedoch in sozialen Prozessen stets relativ und daher nur als Annäherung an ähnliche „Verständnisse“ zu erzielen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit zum Umgang mit Ambivalenz. Dies prägt den Umgang mit Veränderungen von und mit Menschen in ökonomischen Bezugsfeldern. Der Glaube an evolutionäre Prozesse und analoge Denk- und Überzeugungsmuster ist dabei die Grundlage für ein Mit- und Füreinander in der Veränderungs-begleitung.

Kompetenzen und Konsequenzen

Um erfolgreich in diesen Bezugsfeldern arbeiten zu können, bedarf es einer Distanzierung zu den so genannten ökonomischen Fakten und vor allem zu deren Wirklichkeitsgehalt. Diese Distanz ist oftmals durch ein begrenztes Ernstnehmen der sogenannten betrieblichen Tatsachen zu erzielen. Dies darf niemals mit der Ironie des Besserwissers geschehen, sondern braucht die wohlwollende Distanz des skeptischen Beobachters.

Ausschlaggebend für diese Haltung ist einerseits die Überzeugung, einen Beitrag zu einem sinnvollen Miteinander in der ökonomischen Welt zu leisten und andererseits das Bewusstsein, dass einkommensorientiertes Verhalten allenfalls kurzfristig gewinnbringend ist. Beide Haltungen prägen das Muster der Auftragsgewinnung und langfristigen Partnerschaft zwischen schüller + hauer und ihren Klienten.

Dies wird insbesondere in einer Zeit der stetigen Beschleunigung zu einer immer wichtigeren Komponente. Schließlich ist der Kern der Arbeit von schüller + hauer die Begleitung von Veränderungsprozessen. Die individuelle „Erträglichkeit“ von Veränderung nimmt proportional mit dem Verlust von „Sinn“ ab. Hier wirken floskelhafte und einstudierte Instrumente und Methoden nur kurzfristig positiv. Zur „Sinn-Wieder-Gabe“ bedarf es der vertrauensvollen Beziehung zwischen Impulsgeber und Impulsempfänger.

Diese Überzeugung prägt die Arbeit von schüller + hauer.